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„Alles was HP tut ist News“, pflegte mein Kollege Ed Sperling, damals stellvertretender Chefredakteur der CRN USA zu sagen. Warum? Weil es im Channel so viele Unternehmen betrifft natürlich. Änderungen in den Konditionen gehören dazu.

Wie sich die Dinge überschlagen können: Ende Oktober verkündete Tech Data Azlan, man werde die Konditionen für HP Enterprise Group Produkte ab November anpassen. In einer wenig detailreichen Pressemitteilung warnt der Distributor: „Durch die künftige Preisgestaltung ergeben sich stellenweise Preisänderungen, die Fachhandelspartner bei der Kalkulation ihrer Endkundenangebote unbedingt berücksichtigen sollten.“ Der vollständige Text steht hier.

Weil HP schon seit mindestens einem halben Jahr diskutiert hat, in Deutschland zwei Value Add Distributoren zu ernennen, gab es eine naheliegende Interpretation. Gedacht gesagt im aktuellen Channelcast ((www.channelcast.de)) – aber leider falsch. Tech Data Azlan hat keinen speziellen Value Add Vertrag mit HP. Darauf haben inzwischen mehrere Brancheninsider hingewiesen.

Der aktuelle Stand der Recherche: HP hat das geplante Programm auf europäischer Ebene verworfen. Stattdessen wurden die Konditionen für alle Distributoren geändert. Das bedeutet in der Folge höhere Preise in der Distribution für HP EG Produkte. Und genau das besagt die Warnung in der Pressemitteilung.

Was genau hinter dem neuen Konditionenmodell von HP EG steckt und welche Auswirkungen es für Ihr Geschäft hat, darüber berichten wir im nächsten Channelcast.

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Also Deutschland: Dienstleister Cora IT setzt auf Partnerressourcen

Gute Geschäftsergebnisse kann Distributor Also Deutschland aufweisen. Zur Hausmesse Channel Trends+Visions zog die Geschäftsleitung Bilanz. Die spannenden Neuheiten waren in anderen Bereichen ein wenig versteckt zu erfahren.

Zweistelliges Wachstum bei Umsatz und Ergebnis, Reiner Schwitzki, Sprecher der Geschäftsführung bei Also Deutschland kann auf ein erfolgreiches Jahr zurück blicken. Dabei habe man nicht einmal jedes Geschäft mitgenommen: unprofitable Großdeals mit großen E-tailern habe prompt der Mitbewerb übernommen. Man konzentriere sich lieber darauf, die Kundenbreite zu erweitern und mit SMB-Kunden mehr Geschäft zu machen: „Vor allem das SMB-Geschäft habe zugelegt und entwickele sich erfreulich“, berichtete denn auch Stefan Klinglmair, Geschäftsführer für den Bereich Supply, die klassische Distribution und größte Säule im Also Konzern.

Eine spannende Personalie – Sascha Viro ersetzt Heino Deubner als Geschäftsführer Solutions, Deubner leitet wie bisher Also MPS – war bereits im Vorfeld kommuniziert. Genau wie die hochinteressante Übernahme des finnischen Cloud-Provisionierungs-Spezialisten Nervogrid.

„Wir werden mit den Partnern im Also Network kooperieren“: Eher unspektakulär waren die Ausführungen von Cora IT Chef Ralf Ester bis auf diese kleine hochinteressant Randbemerkung. Seit der Übernahme des Dienstleisters Cora IT aus Berlin stand Also in der Kritik, selbst ins Endkundengeschäft einsteigen zu wollen. Auf der Geschäftsführertagung des Also Network (ANW) in Lissabon war es zu einer heftigen Debatte über die Aufgabenteilung zwischen Cora IT und den teil stark dienstleistungslastigen Systemhäusern des Fachhandelsverbundes gekommen. Inzwischen haben sich beide Seiten unter Vermittlung von Ester und dem ANW Beiratsvorsitzenden Tilman Teut angenähert. Man werde kooperieren, verkündete Ester: Wenn Ressourcen bei Partnern vorhanden und verfügbar sind, wird Cora IT diese zunächst im ANW anfragen, statt selbst das Know-how aufzubauen. Stärken hat Cora im Call Center Betrieb und bei Roll-Out-Services, während die Partner über hochqualifizierte technische Spezialisten in den meisten Technologiebereichen verfügen. „Es wäre Unsinn, diese Fähigkeiten selbst aufzubauen, wenn wir im Also Network über ein flächendeckendes Netz an Spezialisten verfügen“, konstatierte Ester. Auf der Sitzung des ANW bestätigte Teut diese Einschätzung: „Cora IT hat unsere Anliegen verstanden und wird mit dem ANW kooperieren.“

Was sonst geschah: Unmittelbar nach der vollständigen Übernahme der Devil durch den polnischen Distributor Action legte Unternehmensgründer Karsten Hartmann die Geschäftsführung nieder. Nachfolgerin wird die langjährige Mitarbeiterin und Prokuristin Diana Kamphausen. Kurios: Hartmann war noch einen Tag vor seinem Ausscheiden felsenfest davon überzeugt, die Geschäfte auch in Zukunft weiter zu führen – zumindest hatte er das im Interview gegenüber dem Branchendienst www.Channelobserver.de behauptet. Ebenfalls ausgeschieden ist b.com Geschäftsführer Torsten Belverato. Auch dieser Schritt kam für Channelinsider etwa ein Jahr nach der Insolvenz und Übernahme des Unternehmens durch Wortmann eher mittelüberraschend.

 

 

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PC-Marktkonsolidierung geht weiter: Jetzt ist Sony an der Reihe

Mit Sony ist der nächste raus: Vergangene Woche hat der Elektronikkonzern angekündigt, sein Vaio-Notebook-Geschäft an eine japanische Investmentgesellschaft zu verkaufen.

Smartphones super, Notebooks gar nicht und Fernseher auch nicht. Recht einfach lassen sich die Sony Ergebnisse auf einen Nenner bringen. In der Konsequenz gibt Sony sein Notebook-Geschäft auf. Zum ersten Juli wird Sony die Notebook-Abteilung in ein neues, von JIP (Japan Industrial Partners) gegründetes Unternehmen eingebracht werden. Fünf Prozent des Kapitals und zunächst 250 bis 300 Mitarbeiter sollen von Sony kommen. Der neue Partner JIP, eine auf Ausgründungen und Sanierungen spezialisierte Gesellschaft, wird Managementunterstützung leisten. Zielmarkt soll zunächst Japan sein, um „schnell stabilen Profit zu sichern“. Über die endgültigen Details des Deals führen die Unternehmen weitere Gespräche; die Absicht einen gemeinsamen Plan zu verfolgen, ist besiegelt.

Und was sonst noch so los ist: Microsoft hat endlich einen neuen Chef. Der Neue ist schon lange dabei und Techie. Bill Gates soll ihm im Tagesgeschäft helfen, das Unternehmen wieder auf Erfolgskurs zu bringen. In der Zwischenzeit soll Tech Data Europa-Chef Nestor Cano die englische Organisation neu ordnen und zu diesem Zweck ins Vereinigte Königreich übersiedeln. Gar nicht mehr ins Büro zu kommen brauchen der „Freund des chinesischen Volkes“ Todd Bradley und Dave Donatelli, die einstigen Stars bei HP. Mit ungewöhnlich klaren Worten hat HP Sprecher Michael Thacker gegenüber Reuters Stellung genommen: „The reason Todd and Dave were removed from their positions is because they were not making progress fast enough on the turnaround, and Meg wanted new leadership in those roles.“ Was für Töne aus den sonst so politisch korrekten USA.

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Die Basics – oder was sich über die Jahre kaum verändert hat

IT ist besser, schneller und günstiger geworden. Doch es gibt auch Konstanten in unserer Industrie: In den Details steckt häufig der Teufel. Wahrhaben will den so recht keiner. 

Vor rund zwanzig Jahren war ich jung, brauchte das Geld und hatte mich für IT entschieden. Damals schraubte ich Rechner selbst, die ich an Bekannte verkaufte, installierte Software und war versierter Troubleshooter. Andere haben auf der Grundlage große Konzerne gegründet – spontan fällt mir da Michael Dell ein – ich habe mich entschlossen Journalist zu werden. Nun ja. Das ist alles lange vorbei. Allerdings helfe ich noch immer einem guten Bekannten beim alljährlichen Update seiner kaufmännischen Software – und meist ist an seinem PC auch das ein oder andere zu richten. Eine schöne Fingerübung. Also nehme ich mir zwischen Weihnachten und Neujahr zwei Stunden Zeit, weil das neue Update einzuspielen ist. Im Prinzip sollte die Aktion in einer Stunde, ach, was sage ich, in zwanzig Minuten reichlich erledigt sein. Aber geklappt hat das noch nie. Daher schätze ich eine Stunde, fahre mit zweien aber immer sehr gut.

Der Herr ist Einzelhändler und Handwerker und ein sehr guter dazu. Ich bin seit Jahren guter Kunde und PC-Service. Er hat von Computern keinerlei Ahnung. Man könnte es fast Abneigung nennen. Ich mag Computer.

In diesem Jahr sind die Voraussetzungen super: Er hat kürzlich einen neuen Rechner angeschafft. Der läuft einwandfrei. Sein Anbieter hat von CD-Versand auf Download umgestellt. Man bekommt die CD zwar noch immer, aber sie ist kostenpflichtig. Kein Problem: anmelden, neue Version herunterladen und installieren. Fertig.

Ein Problem haben in den vergangenen Jahren die Formulare dargestellt. Die basierten auf den mitgelieferten Vorlagen. Und die werden beim Update überschrieben. Also muss man sie zunächst sichern und dann wieder einspielen. Weil das schlecht erklärt war, ein ziemlicher Akt. Das Problem ist diesmal gelöst, die Formulare gehören zum Mandanten und werden nicht überschrieben. Gut.

Weniger gut: Die Installation vermisst eine C++ Library von Microsoft, hält an und mault. Die Anforderung ist nicht selbsterklärend, ich starte Google, mein Bekannter wird nervös. Google findet das Problem und ich die entsprechende Installationsdatei bei Microsoft. Deren Installation löst das Problem keineswegs. Die Installation vermisst die C++ Library, hält an und mault. Ich lese nochmal nach und werfe die Dateisuche an. Mein Bekannter mault jetzt auch und schlägt vor, die Hotline anzurufen: „Immerhin habe ich einen Servicevertrag und dafür bezahlt“. Die Suche findet die Datei auf dem Rechner nicht. Im Internet ist sie einzeln auch nicht zu finden.

Ich hasse es, die Hotline anzurufen. Ich rufe die Hotline an. Die Hotline nutzt den Brückentag.

Ich denke nach und weit zurück: Wie war das mit Installationsroutinen und CDs. Mein Bekannter stänkert.

Die Lösung ist einfach: auf der Installations CD sind unterschiedliche Ressourcen in Unterverzeichnissen, die man vergessen hat, ins Installations-Download-Paket aufzunehmen. Den Trick tut eine beliebige alte CD, im Installationsprogramm Pfad richtig setzen und schon funktioniert es. Zum Glück hat der neue Rechner noch ein Laufwerk (das ist übrigens hochkant und leider falsch herum eingebaut. Beim Hersteller stehen die Desktops wohl immer links auf dem Schreibtisch). Die Stunde ist reichlich um. Wir trinken Kaffee.

Gerne würde er noch das Rechnungsformular ändern: Bankverbindung als BIC und IBAN eintragen. Wir suchen die Formulare (einfach) und den Formular-Editor (nicht ganz so einfach, denn der heißt nicht so und auch nicht ähnlich).

Und jetzt eine (ernst gemeinte) Frage in die Runde: Aus welchem Grund heißt das Rechnungsformular nicht „Rechnungsformular“ und wo ist es zu finden? Es muss da sein, denn man kann es anwenden. Und warum ist die Hilfe nicht hilfreich? Und wo sind zwei Stunden meines Lebens urplötzlich geblieben?

Bleibt die andere Frage: Warum ist das noch immer so? Warum haben sich gerade die Basics nicht verändert, jetzt wo doch eine breite Masse „Ahnungloser“ IT nutzt. Und: Schlummert da nicht eine ganze Menge Dienstleistungspotenzial!

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HP – der Turn-Around schreitet fort

 Trotz leicht gefallener Umsätze zeigt sich HP-Chefin Meg Whitman optimistisch. Wichtige Kennzahlen klingen gut: Starker operativer Cash-Flow, Rückführung der Verbindlichkeiten und Reduktion der Lagerbestände um einen Tag.

Mitten in einem mehrjährigen Turn-Around befindet sich HP und nach den Worten seiner Chefin Meg Whitman auf einem guten Kurs. „Unsere Q4-Zahlen“, sagt Whitman, „zeigen, dass sich HPs Turn-Around planmäßig auch ins Geschäftsjahr fortsetzt“.

Dass HP in einem schwierigen Marktumfeld mit fallenden Umsätzen kämpft, ist verständlich. Viel Interessanter ist hier ein Blick in die Details und in die Tiefen der Bilanzzahlen.

Tatsächlich schließt der Hersteller das Jahr mit erheblich kompakteren Kostenblöcken und erheblich reduzierten Verbindlichkeiten ab. Die langfristigen Schulden wurden im Jahresvergleich um fünf Milliarden Dollar zurückgeführt. Ebenfalls abgebaut wurden Lagerbestände und offene Posten. Der operative Cash Flow ist mit 2,8 Milliarden Dollar im vierten Quartal zwar schwächer als im Vorjahresquartal aber immer noch stark.

Mit solchen Zahlen können beileibe nicht alle Hersteller in diesen Tagen aufwarten. Bei Acer verhagelte Abschriftenbedarf die Bilanz: Das Unternehmen hatte den 2007 übernommenen Anbieter eMachines noch in den Büchern und musste wertberichtigen. Steigende Umsätze und Gewinne weißt Lenovo aus. Doch zeigt ein Blick in die Zahlen, dass Lagerbestände und offene Posten stark steigen und dass der Cash Flow operativ wie insgesamt negativ ist.

Weil alle so auf den Rückläufigen Umsatzzahlen bei HP herumhacken hier ein kurzer Blick auf PC, Drucker und Enterprise (EG), wo sich die Dinge nicht ganz unerfreulich entwickeln: Insgesamt ist der Umsatz bei Personal Systems leicht rückläufig. Bei Notebooks steigen die verkauften Stückzahlen allerdings um drei Prozent. Sogar um vier Prozent steigt der Umsatz im Commercial Segment. Das kann zwar den Rückgang im Consumermarkt (minus zehn Prozent) nicht auffangen, ist aber doch ein positives Zeichen, dass HP in einem stark rückläufigen PC-Markt richtig agiert. Erfreulich auch die Entwicklung bei Printing: Zwar ist das Supplies-Geschäft noch rückläufig (minus vier Prozent), doch konnte Hardware zulegen und zwar im Commercial- wie im Consumer-Umfeld. Zurückzuführen ist das vor allem auf die neuen Produktlinien. Im Vergleich zum Vorjahr konnte EG ein Wachstum von zwei Prozent darstellen.

Wer sich für Details interessiert, findet diese hier. Die Lektüre lohnt sich!

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