Also Deutschland: Dienstleister Cora IT setzt auf Partnerressourcen

Gute Geschäftsergebnisse kann Distributor Also Deutschland aufweisen. Zur Hausmesse Channel Trends+Visions zog die Geschäftsleitung Bilanz. Die spannenden Neuheiten waren in anderen Bereichen ein wenig versteckt zu erfahren.

Zweistelliges Wachstum bei Umsatz und Ergebnis, Reiner Schwitzki, Sprecher der Geschäftsführung bei Also Deutschland kann auf ein erfolgreiches Jahr zurück blicken. Dabei habe man nicht einmal jedes Geschäft mitgenommen: unprofitable Großdeals mit großen E-tailern habe prompt der Mitbewerb übernommen. Man konzentriere sich lieber darauf, die Kundenbreite zu erweitern und mit SMB-Kunden mehr Geschäft zu machen: „Vor allem das SMB-Geschäft habe zugelegt und entwickele sich erfreulich“, berichtete denn auch Stefan Klinglmair, Geschäftsführer für den Bereich Supply, die klassische Distribution und größte Säule im Also Konzern.

Eine spannende Personalie – Sascha Viro ersetzt Heino Deubner als Geschäftsführer Solutions, Deubner leitet wie bisher Also MPS – war bereits im Vorfeld kommuniziert. Genau wie die hochinteressante Übernahme des finnischen Cloud-Provisionierungs-Spezialisten Nervogrid.

„Wir werden mit den Partnern im Also Network kooperieren“: Eher unspektakulär waren die Ausführungen von Cora IT Chef Ralf Ester bis auf diese kleine hochinteressant Randbemerkung. Seit der Übernahme des Dienstleisters Cora IT aus Berlin stand Also in der Kritik, selbst ins Endkundengeschäft einsteigen zu wollen. Auf der Geschäftsführertagung des Also Network (ANW) in Lissabon war es zu einer heftigen Debatte über die Aufgabenteilung zwischen Cora IT und den teil stark dienstleistungslastigen Systemhäusern des Fachhandelsverbundes gekommen. Inzwischen haben sich beide Seiten unter Vermittlung von Ester und dem ANW Beiratsvorsitzenden Tilman Teut angenähert. Man werde kooperieren, verkündete Ester: Wenn Ressourcen bei Partnern vorhanden und verfügbar sind, wird Cora IT diese zunächst im ANW anfragen, statt selbst das Know-how aufzubauen. Stärken hat Cora im Call Center Betrieb und bei Roll-Out-Services, während die Partner über hochqualifizierte technische Spezialisten in den meisten Technologiebereichen verfügen. „Es wäre Unsinn, diese Fähigkeiten selbst aufzubauen, wenn wir im Also Network über ein flächendeckendes Netz an Spezialisten verfügen“, konstatierte Ester. Auf der Sitzung des ANW bestätigte Teut diese Einschätzung: „Cora IT hat unsere Anliegen verstanden und wird mit dem ANW kooperieren.“

Was sonst geschah: Unmittelbar nach der vollständigen Übernahme der Devil durch den polnischen Distributor Action legte Unternehmensgründer Karsten Hartmann die Geschäftsführung nieder. Nachfolgerin wird die langjährige Mitarbeiterin und Prokuristin Diana Kamphausen. Kurios: Hartmann war noch einen Tag vor seinem Ausscheiden felsenfest davon überzeugt, die Geschäfte auch in Zukunft weiter zu führen – zumindest hatte er das im Interview gegenüber dem Branchendienst www.Channelobserver.de behauptet. Ebenfalls ausgeschieden ist b.com Geschäftsführer Torsten Belverato. Auch dieser Schritt kam für Channelinsider etwa ein Jahr nach der Insolvenz und Übernahme des Unternehmens durch Wortmann eher mittelüberraschend.

 

 

Diese Website benutzt Cookies, um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Dem stimme ich zu.

Datenschutzerklärung