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Alle schauen auf XP – und hoffen

Erinnern Sie sich noch an die Zeit, als Windows XP auf den Markt kam? Damals musste man neue Windows-Versionen zwingend sofort auf dem Rechner haben.

Am 8. April 2014 wird der XP-Support eingestellt. Jetzt hoffen alle auf die Upgrade-Welle.

Eine schöne Geschäftschance für Systemhäuser und ITK-Fachhandel. Haben Sie schon mit Ihren Kunden über XP gesprochen und darüber, dass es neue Windows-Versionen gibt?

Als das Ende von NT absehbar war, hat Microsoft mit Macht versucht, die Nachfolger Continue Reading

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Microsoft Surface: Verbrannte Erde wohin man schaut

Microsofts Gehversuche im Tablet-Markt gleichen eher einem Straucheln als einem entschlossenen Spurt. Alle bisherigen Anstrengungen, die Kundschaft für Surface-Rechner zu begeistern, sind von mäßigem Erfolg gekrönt.

Zwischen 1,5  und 1,7 Millionen Stück, so die Hochrechnung von Experten, sind seit Produkteinführung vor zehn Monaten über den Ladentisch gewandert – davon zu zwei Dritteln  in der Version Windows RT. Angesichts von rund 40 Millionen durchschnittlich verkaufter Tablets pro Quartal weltweit ist das ein Tropfen auf den heißen Stein.

Schäden links und rechts

Den Redmondern kommt der bisher glücklose Einstieg in das Geschäft mit Tablet-PC in vielerlei Hinsicht teuer zu stehen. Zum einen finanziell: Laut aktuellem Jahresbericht an die US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) muss das Unternehmen alleine für Surface RT rund 900 Millionen Dollar abschreiben. „Wir haben ein paar Geräte mehr gebaut, als wir verkaufen konnten“, kehrt Microsoft-CEO Steve Ballmer die prekäre Situation unter den Teppich. Doch die Angelegenheit könnte noch ein gerichtliches Nachspiel nach sich ziehen. Wütende Investoren bezichtigen den Konzern, die Verkaufszahlen geschönt zu haben und streben eine Klage an.

Microsoft hat vergeblich versucht, den Absatz der ersten Generation an Tablets über den Preis anzukurbeln. Zunächst für 479 Euro im Angebot, ist ein Surface RT mit 128 GB inzwischen für 329 Euro zu haben – Touch-Cover exklusive. Auf seiner Veranstaltung Tech Ed hielt das Unternehmen den Besuchern dieses Modell inklusive Touch-Cover für 80 Euro feil, auf der Entwicklerkonferenz Build verschenkte Microsoft das Surface Pro gar an alle Teilnehmer.

Hardware-Partner wenig glücklich

Doch abseits des finanziellen Debakels – welches Microsoft locker verschmerzen wird -, sind zwei weitere Aspekte weit aus gewichtiger. Das Vertrauensverhältnis zu den Hardware-Partnern ist angeschlagen. So hatte Samsung bereits in einer recht frühen Phase in Sachen Unterstützung von Windows RT den Stecker gezogen, Asus-Chairman Jonney Shih machte unlängst seine Unzufriedenheit publik. Bezeichnend ist auch die Ankündigung des taiwanesischen Anbieters Acer. Das Unternehmen will sich in der Zukunft bei mobilen Geräten nicht länger zwingend auf Microsoft verlassen.

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Den größten Kollateralschaden dürfte Microsoft jedoch bei seinen Vertriebspartnern angerichtet haben. Der von Anfang an geplante Alleingang bei der Vermarktung der Tablets löste Kopfschütteln bei den Partnern aus. Auch die spätere Ankündigung, eine Handvoll Retailer ins Boot zu holen, trug nicht gerade zu einer Entspannung der Situation bei.

[quote style=“boxed“]Our stores [are] an office for you, and they’re a big asset to us. Bring your customers there.
– Kevin Turner, COO von Microsoft auf der Partnerkonferenz 2013 in Houston -“ [/quote]

Auf der weltweiten Partnerkonferenz in Houston im Juli diesen Jahres verscherzte es sich das Unternehmen dann endgültig mit seinen Vertriebspartnern. In seiner Keynote-Rede lud Microsoft-COO Kevin Turner die Partner dazu ein, die konzerneigenen Endkunden-Shops doch bitteschön verstärkt als verlängerten Vertriebsarm zu nutzen und die eigenen Kunden zu einem Besuch zu ermuntern. Die Ankündigung, das Direktgeschäft durch zügigen Ausbau der Microsoft-Retail-Shops von 73 auf 110 Stützpunkte weltweit  binnen Jahresfrist zu forcieren, lies so manchem Partner das Gesicht einfrieren.

Partner sollen die Kartoffeln aus dem Feuer holen

Jetzt sieht sich Microsoft zum Handeln gezwungen. Das Unternehmen holt ausgewählte Systemhäuser  an Bord, damit Geschäftskunden dort ihre Order für Microsoft-Tablets adressieren können. Mit Surface wolle der Konzern den Markt der Tablets erobern und seinem neuen Betriebssystem Windows 8 die ideale Hardware-Plattform bieten, heißt es vollmundig in der Ankündigung.

„Viele haben die Geräte mit Touch-Display und optionalem Keyboard überhaupt noch nicht in der Hand gehabt“, sagt Microsoft-Manager Oliver Gürtler gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Ja wie denn auch möchte man angesichts der bisherigen Vertriebspoltik entgegnen.

Sind längst Geschichte: Der MP3-Player Zune wurde von den Käufern verschmäht.
Sind längst Geschichte: Der MP3-Player Zune wurde von den Käufern verschmäht.

Marktbeobachter witzeln bereits, dass Surface das zweite Zune werde. Der als iPod-Killer in Rennen geschickte MP3-Player war nach dem Rohrkrepierer-Smartphone namens „Kin“ das zweite große Hardware-Projekt das die Redmonder in den Sand setzten.

Der Technologiekonzern lässt sich trotz der vielen Widrigkeiten nicht entmutigen. Die zweite Generation an Surface-Produkten ist bereits in der Mache. Ob damit der Erfolg beschieden ist, ist jedoch noch nicht ausgemacht. „Die Preise sind doch bereits kaputt. Wer will denn noch  ein Surface haben“, so ein Microsoft-Partner gegenüber Channelcast.

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Blackberry: So sexy wie fleischfarbene Stützstrümpfe

Das war es dann wohl. Blackberry, vormals bekannt als Research in Motion, klammert sich an einen Strohhalm und hofft auf einen rettenden Investor. Auch der komplette Verkauf der einstigen Technologieschmiede aus Kanada gilt als Option. Doch was soll da gerettet werden?

Immer nur bergab geht es mit dem Aktienkurs des Herstellers. Der Wert des Unternehmens schmilz wie Eis in der Sonne. Brachte Blackberry in seiner Hochzeit eine Marktkapitalisierung von gut 62 Milliarden Euro auf die Waage, so sind es heute nur noch 4,2 Milliarden Euro. Es wird eng für die Kanadier und es besteht akuter Handlungsbedarf.

Peak Blackberry: Ab Mitte 2008 ging es steil bergab. Quelle: Wolfram Alpha
Peak Blackberry: Ab Mitte 2008 ging es steil bergab. Quelle: Wolfram Alpha

Unternehmenslenker Thorsten Heins glaubt, dass eine Privatisierung der Firma genügen Luft verschafft, um durchzuatmen  und in aller Ruhe darüber sinnieren zu können, wie Blackberry an vergangene Erfolge anknüpfen kann. Ich fürchte, dafür ist es zu spät. Das Unternehmen hatte seine Chance, sich im hartumkämpften Smartphone-Markt wieder nach oben zu boxen. Genutzt wurde sie jedoch nicht – zuviele Management-Fehler wurden gemacht.

Ohne Worte.
Ohne Worte.

Wir erinnern uns: Im Oktober 2011 gab Blackberry bekannt, auf ein neues Betriebssystem setzen zu wollen. Mit dem modernen und in Fachkreisen durchaus gelobten OS 10 sollten die kommenden Gerätegenerationen sich im Markt der  Smartphones mit Apple iOS oder Android  behaupten.

Kardinalfehler hierbei: Das Unternehmen lies dazu hinreißen, mit einer überdrehten Kommunikation einen regelrechten Hype zu schüren. Die Konkurrenz sollte dadurch eingeschüchtert, die Fans bei der Stange gehalten werden. Fern jeglicher Realität wurde eine absurde Erwartungshaltung im Markt geschürt. Und eineinhalb Jahre später war es dann soweit: Der Berg kreißte und gebar eine Maus. Ein Smartphone wie jedes andere kam auf den Markt.

Turnaround scheitert kläglich

Die erhoffte Aufmerksamkeit für die neuen Produkte verpuffte in kürzester Zeit. Selbst die Begeisterungsstürme in der Blackberry-Getreuen, die 18 Monate lang den „iPhone-Killer“ herbeiorakelte, hielten sich in Grenzen. Schaumschlägerei wird schnell entlarvt.

Außerhalb der Kernzielgruppe der geschäftlichen Anwender wurde der Neuzugang aus dem Hause Blackberry  kaum wahrgenommen. Dafür war auch die anfängliche Kommunikationsstrategie nicht ausgerichtet. Erst als die Ware wie Blei in den Regalen lag, wurde panisch versucht, die Produkte auch Privatkunden schmackhaft zu machen. Es folgten wirre Marketingaktionen die in der Folge die potentielle Klientel verunsicherte. Sind die neuen Blackberry-Geräte nun Arbeitswerkzeug für Business-Kunden oder eine Alternative zu Apples iPhone oder Samsungs Galaxy? Man weiß es nicht.

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Die mauen Verkaufszahlen untermauern die daneben geratene Ansprache des Marktes. Im zweiten Quartal 2013 setzt die Company lediglich 6,8 Millionen – statt wie erwartet 7,5 Millionen – Smartphones ab. Besonders bitter: Nur 2,7 Millionen der ausgelieferten Geräte  entstammen der neuen Generation.

Auch der strategisch so wichtige Aufbau eines Ökosystems für den umsatzträchtigen Verkauf von Inhalten (Apps, Musik, Filme) stand und steht alles andere als unter einem guten Stern. Mit 10.000 Dollar Prämie versuchte das Unternehmen App-Entwickler zu locken. Böse Zungen sprechen hier gar von Schmerzensgeld. Die Zahl von rund 120.000 Apps im digitalen Kaufladen der Kanadier sagt alles über die Attraktivität der Plattform aus.

Nicht vergessen werden darf an dieser Stelle das Debakel mit dem Hoffnungsträger „PlayBook“. Wie das auf Geschäftskunden fokussierte Unternehmen je auf die Idee kam, ein halbfertiges Tablet auf diesen kindischen Namen zu taufen, hat sich bis heute wohl niemanden erschlossen. Die Konsequenz: Das „PlayBook“ erwies sich als Rohrkrepierer und landete in kürzester Zeit zu Schleuderpreisen in den Grabbelkisten der Retailer.

Die völlige Planlosigkeit des Blackberry-Management nahm immer mehr absurde Züge an: Heins kündigt ein  – von den Kinderkrankheiten geheiltes – PlayBook 2.0 an, um wenigstens im sich damals sich gerade entwickelnden Tablet-Markt ein Wörtchen mitzureden zu können. Kurz darauf folgte die  Kehrtwende: Das Unternehmen werde sich endgültige aus diesem Produktsegment verabschieden. Dazu der Blackberry-Oberste Thorsten Heins: „In fünf Jahren wird es meiner Meinung nach keinen Grund mehr geben, warum man ein Tablet haben sollte.“  Völlig zu Recht fragte sich Podcast-Kollege Damian Sicking im Zuge dessen, ob Heins irgendwas geraucht hat.

Und zu allem Unbill entpuppen sich die gerne zitierten Vorzüge eines Blackberry als völliger Mumpitz: Mit einem Blackberry könne man wesentlich sicherer als mit einem andere Smartphone kommunizieren und zudem sei eine „echte“ Tastatur viel besser als ein Touchscreen. Mal abgesehen davon, dass es weit bessere Endgeräte für Schreiber von Romanen gibt, gerät auch Blackberry immer wieder mit eklatanten Sicherheitslücken in die Schlagzeilen.

Düstere Aussichten

Was also, und die Frage muss erlaubt sein, begründet die Hoffnung, dass Blackberry unter den Fittichen eines Investors oder Käufers zu neuer Blüte reift? Mir fällt dazu wenig bis gar nichts ein. Allenfalls die Patente des kollabierenden Unternehmens mögen ein Invest rechtfertigen. Zu spät hat das Unternehmen auf die Marktveränderungen reagiert, zu lange auf dem hohen Ross gesessen. Blackberry ist das Polaroid des Smartphone-Marktes.

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Das Drama geht weiter

Ja, und ich traue mich das kaum sagen, es geht um Dell. Gerade haben wir die aktuelle Folge von Channelcast abgedreht und schon geht es weiter. Michael Dell und Konsortium wollten mehr Geld bieten aber damit eine Änderung der Regeln erkaufen. Das hat der Aufsichtsrat abgelehnt – Carl Icahn klatscht Beifall. Noch ist kein Ende in Sicht.

Was bisher geschah: Unternehmensgründer Dell strebt die Reprivatisierung des Unternehmens an. Gemeinsam mit einem Investorenkonsortium treibt er den Plan voran. Einige große Aktionäre fühlen sich ausgeschlossen und opponieren. Zu denen gesellt sich Großanleger Carl Icahn, der auch Dell-Aktien hält. Die Gruppe will die Reprivatisierung verhindern, das Unternehmen mit einem neuen Management, neuem Aufsichtsrat und neuem Kapital ausstatten und einzelne Teile abspalten und veräußern. Sie werfen Dell Misswirtschaft auf Kosten der Aktionäre vor. Endlich wird es zur Abstimmung der Aktionäre über die Reprivatisierung kommen.

In der letzten Folge erhöhte Dell das Angebot um zehn US-Cent je Aktie. Weil viele Aktionäre noch nicht abgestimmt haben und nicht abgegebene Stimmen als Gegenstimmen zählen, macht Dell die Angebotserhöhung von einer Regeländerung abhängig: Nicht abgegebene Stimmen sollen auch nicht zählen. Icahn schimpft: Dell führt das Unternehmen wie eine Bananenrepublik. Dell wendet sich an die Aktionäre: „Egal wie es ausgeht, ich habe meinen Frieden geschlossen“.

Das allerdings war kein letztes Wort vor der für morgen in Texas geplanten Aktionärsversammlung. Denn gestern antwortete der Aufsichtsrat auf den neuen Vorschlag von Dell und wies diesen zurück. Nachzulesen ist das hier. Gern könne man, sagt Alex J. Mandl, der das Special Committee des Aufsichtsrats leitet, das den Prozess der Reprivatisierung zu überwachen hat, den Abstimmungstermin noch einmal verschieben, damit die Aktionäre über das neue, höhere Angebot nachdenken können. Eine Regeländerung allerdings komme nicht in Frage.

Wir begrüßen diesen Schritt, ließen Icahn und Verbündete verlauten, um Michael Dell erneut zu beschimpfen: Seit seinem Wiedereintritt in das Unternehmen habe sich der Unternehmenswert beinahe halbiert. Es sei Zeit, dass er abtrete und es sei Zeit, das Desaster rund um die Reprivatisierung zu beenden.

Man sollte dem ganzen Prozess überhaupt nicht so viel Aufmerksamkeit schenken, mögen jetzt manche sagen und sich gelangweilt abwenden (oder amüsieren – und ich schreibe das hier ja auch so locker als ginge es um die aktuelle Folge von Dallas). Verdrossen wegsehen allerdings wird dem Vorgang kaum gerecht. Wir haben die einmalige Chance, den Kampf um die Zukunft eines Unternehmens, das unsere Branche sehr stark geprägt hat, aus der Nähe zu beobachten. Es ist interessant, die Mechanismen und Interessen hinter diesem Kampf der Milliardäre zu studieren. Denn sie sagen viel über die Zukunft unserer Branche aus und über die Natur unseres Wirtschaftssystems. Beides sollte für uns von wesentlichem Interesse sein.

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G Data: Horlacher geht, Figge kommt zurück

Überraschend hat es bei Security-Software-Hersteller G Data vergangene Woche eine Änderung im Vorstand gegeben. Wolfgang Horlacher scheidet aus, Unternehmensgründer Kai Figge kehrt nach mehrjähriger Abstinenz ins operative Geschäft zurück.

Etwas länger als ein halbes Jahr war Wolfgang Horlacher Vorstand für Finanzen, Personal und IT bei Antivirenhersteller G Data in Bochum. Turbulent war es im vergangenen Herbst in Bochum zugegangen: Natalya Kaspersky war als Investorin eingestiegen, der langjährige Marketingvorstand Dirk Hochstrate hatte das Unternehmen verlassen, Horlacher war Continue Reading

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