Mischmaschine von Mackie

Neue XDR2 Preamps, 4 Mono Mikrofon-/Line-/XLR-/Klinke-Inputs, 4 Stereo Line-/Klinke-Inputs, 2 Stereo Aux Returns, 2 Aux Sends, 4 Inserts, 3-Band EQ, Low Cut Filter 18dB, PFL, XDR Mikrofonvorverstärker und 48V Phantomspeisung. Das sind die Leistungsdaten mit denen Hersteller ein Mischpult, auch Mixer genannt, anpreisen.

Als ich mich das erste Mal auf die Suche nach einem Mischpult machte, hagelte es nur von solchen Leistungsdaten und ehrlich gesagt verstand ich nur Bahnhof. Denn bis dato hatte ich soviel Ahnung von einem Mischpult wie die Kuh vom Sonntag. Allenfalls aus ein paar Meter Entfernung hatte ich so ein Ding bisher gesehen, meist mit einem Menschen davor (oder dahinter), der, meist sehr lässig,  einen Kopfhörer aufhatte und eifrig (ich glaube aber nicht immer gekonnt) an diesen zigfach vorhandenen Reglern, Schiebern und Knöpfen rumfummelte.

Ich hingegen weiß nur, dass man für eine ordentliche Produktion eines Podcasts einen Mixer braucht. Das Gerät dienst dazu, alle eingehenden Audioquellen zusammenzuführen und als ein Signal auszugeben: Sprich alles was über die drei Mikrofone reinkommt, eventuell Musik für ein Intro und Outro, einen zugeschalteten Gast via Skype und eventuell den ein oder anderen vorbereitete Audiobeitrag (z.B. einen mit channelcast getaggten Kommentar via Audioboo).

Der Mixer: Mackie-1202 VLZ3

Ich habe einige Wochen damit verbracht, mich durch das Dickicht der feilgehaltenen Geräte zu schlagen, habe Tutorials studieret, mich in einschlägigen Foren umgesehen und umgehört und zahlreiche Testberichte gelesen. Wie auch bei den Headsets, nein Hör- und Sprechgarnituren, habe ich mich dann letztlich erneut für ein Produkt entschieden, dem man nur Gutes nachsagt und das in Audio- und Musikfachkreisen viel gelobt wird. In der engeren Auswahl waren noch Mixer von Yamaha (wird übrigens ganz kurz betont jamaha ausgesprochen und nicht laienhaft verräterisch jamaahaa) und Behringer.

Das Mischpult „Mackie 1202-VLZ3“ schlägt mit 335 Euro zu Buche. Wir nähern uns langsam der Summe von rund 1.000 Euro für technisches Equipment – was ich auch ungefähr einkalkuliert habe. Wobei das Ende der Fahnenstange aber noch nicht erreicht ist. Den Mixer in Betrieb zu nehmen war leichter als gedacht und auch die ersten Gehversuche klappten ganz gut. Das ist nicht zuletzt einem extrem witzig geschriebenen Handbuch zu verdanken. So heißt es in der Kurzanleitung beispielsweise:

Und so können Sie gleich loslegen, wenn Sie ein Mikrofon

und ein Keyboard besitzen:

1. Schließen Sie Ihr Mikrofon an den MIC-Eingang

von Kanal 1 an.

2. Schalten Sie den 1202-VLZ3 ein.

3. Führen Sie das Pegeleinstellungsverfahren

durch.

4. Führen Sie Kabel von den MAIN OUTS (XLR, 1/4″

oder Cinch) zu Ihrem Verstärker.

5. Schließen Sie Boxen an den Amp an und schalten

Sie ihn ein.

6. Drehen Sie den LEVEL-Regler von Kanal 1 des

1202-VLZ3 auf die einrastende Mitte und den MAIN

MIX-Regler um ein Viertel auf.

7. Singen Sie wie ein Kanarienvogel!

8. Schließen Sie Ihr Keyboard an Stereo-Kanal 5-6

an.

9. Drehen Sie den LEVEL-Regler dieses Kanals

auf die einrastende Mitte.

10. Spielen Sie wie ein Irrer und singen Sie wie ein

Kanarienvogel! Das ist Ihre erste Mischung!

Oder auf Seite 9:

6. IMAGINÄRER REGLER

Dieser Regler ist nur ein Produkt unserer Einbildung.

Er leistet nach langen Mixing-Sessions gute Dienste,

wenn man gern eine gute Tasse Tee trinken, Urlaub auf

Hawaii machen oder eine Reise zum Ende des Sonnensystems

unternehmen würde. Dieser Regler ist für Sie. Zum

Glück haben Sie einen Mackie gekauft. Wir lieben Sie!

Also solche Handbücher möchte ich gerne häufiger lesen, das hat richtig Spaß gemacht und durch die lockere Art, gespickt mit vielen lebhaft geschilderten Praxisbeispielen, habe sogar ich als Musikdepp aber technikaffiner Mensch das Mischpult zu 80 Prozent im Griff – an den restlichen 20 Prozent arbeite ich noch.

Kopfhörerverstärker: Millenium HA4

Erwähnen möchte ich an dieser Stelle noch die Anschaffung eines Kopfhörerverstärkers. Die mit 20 Euro vergleichsweise günstige Komponente erfüllt folgenden Zweck: Das abgemischte Ausgangssignal geht einerseits in den Audiorecorder, den „Edirol R-09HR“ und muss ja zwangsweise irgendwie auch in den Kopfhörern der Podcaster zu hören sein. Also schickt man ein weiteres abgemischtes Ausgangssignal in den Kopfhörerverstärker an dem wiederum bis zu vier Kopfhörer angeschlossen werden können und – und das ist der wichtige Teil – einzeln in der Lautstärke reguliert werden können. Somit kann jeder ganz individuell die Lautstärke an seinem Kopfhörer einstellen. Das ist komfortabel und vermeidet Zwist. Das Ding ist übrigens ein „Millenium H4„.

So, und hier noch ein sehr gutes Erklärstück über das „Mackie 1202-VLZ3“. Für alle die bis hierher durchgehalten haben und noch tiefer einsteigen wollen. Viel Spaß beim Ansehen!

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