Hire and Fire in San Jose

Ganz schön kurzatmig ist unsere Branche. So kurzatmig, dass die Blitznachricht der CRN von heute morgen bereits alte News verbreitet: Leo Apotheker soll entlassen werden. Gerüchte, die in den USA – und deutschen Tageszeitungsportalen – seit gestern Abend für Unruhe sorgten und an der Börse eine HP-Euphorie auslösten.

Erstaunlich, wie im einstigen Vorzeigekonzern – seriös, verbindlich, nachhaltig, zuverlässig indirekt – inzwischen Indiskretionen und Grabenkämpfe, interne wie externe Konkurrenzsituationen das Bild prägen (davon kann insbesondere der deutsche HP Channel ein wenig lustiges Lied singen). Jetzt also wieder der Aufsichtsrat: Apotheker soll gehen. Wie vor ihm Hurd, wohl nur aus ganz anderen Gründen. Das Prozedere scheint ähnlich zu sein.

Sicher waren nicht alle Entscheidungen glücklich, die Apotheker getroffen hat. Und glücklich ist auch die Kommunikation nicht gewesen. Vor allem im Fall der – vielleicht immer noch oder vielleicht ab demnächst nicht mehr zum Verkauf stehenden Personal Systems Group. Aber immerhin hat er konsequent eine Strategie verfolgt, mit der vor ihm eine IBM sehr erfolgreich gefahren ist. Die umzusetzen gelingt sicher nicht über Nacht und erfordert schwierige Entscheidungen.

Vielleicht ist die Strategie nicht die richtige. Vielleicht waren nicht alle Entscheidungen richtig und vielleicht hat sich Apotheker bei einer Menge Leute unbeliebt gemacht. Die Art und Weise allerdings zeichnet kein vorteilhaftes Bild von HP. Und zwar weder als Unternehmen noch als zuverlässiger Partner. Das ist schade, denn wie gesagt, der Ruf war exzellent und das ist noch gar nicht so lange her.

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