Torte des Grauens

Torte des Grauens

Die gute Nachricht vorweg: Die Umsätze im Einzelhandel werden mit einem Plus von 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr laut dem Handelsverband Deutschland (HDE) um 0,3 Prozent höher ausfallen als zunächst prognostiziert.

Auch für das anstehende Weihnachtsgeschäft sehen die Zahlen rosig aus: Der HDE sagt einen Anstieg gegenüber 2013 von 1,2 Prozent voraus. In Zahlen ausgedrückt heißt das, dass jeder Verbraucher 477 Euro für seine Gaben im Einzelhandel lässt. Das sind 50 Euro mehr als im Vorjahr. Der Gesamtumsatz für das Jahresendgeschäft liegt damit bei 85 Milliarden Euro, über das gesamte Jahre gesehen, werden Umsätze in Höhe von knapp 460 Milliarden Euro erwartet. Gut 22 Prozent davon werden mit dem Verkauf von Produkten rund um IT und Unterhaltungselektronik erwirtschaftet.

Soweit die gute Nachricht.

Doch wo Licht ist, gibt es bekanntlich auch Schatten. So kommen auf den stationären Fachhandel laut HDE düstere Zeiten zu. Denn die Umsätze verschieben sich dramatisch schnell immer stärker in Richtung Online-Handel. Alleine in diesem Jahr legt deren Anteil um 17  Prozent gegenüber dem Vorjahr zu, das Weihnachtsgeschäft alleine betrachtet, gar um 18 Prozent.

Weihnachstumsatz Einzelhandel

In der Folge beklagen heute bereits ein knapp drei Viertel der Händler einen spürbaren Rückgang an Kunden in ihrem Laden. Über 31 Prozent sprechen gar von einem starken Rückgang. Verstärkt durch den demographischen Wandel, geraten stationäre Fachhändler immer stärker unter Druck. Düstere Szenarien von verwaisten Innenstädten und einem dramatischen Sterben der Einzelhandelsgeschäfte machen die Runde.

Ohne Investitionen geht es nicht

So wundert es nicht, dass Erwartungshaltung des Einzelhandels in Richtung Kommunen klar benannt wird. Gefordert wird von den Kommunen, sich um eine verbesserte Erreichbarkeiten der Standort mit Ladengeschäften zu bemühen (privater wie auch öffentlicher Verkehr), mehr Investitionen in den Öffentlichen Raum zu tätigen (Attraktivität der Innenstädte) und dafür zu sorgen, dass Sauberkeit und Sicherheit einen höheren Stellenwert bekommen.

Ob der Ruf nach mehr Investitionen durch die Gemeinden und Städte immer und überall erhört wird, darf getrost bezweifelt werden. Selbsthilfe dürfte hier der zielführendere Weg sein. Auch der zieht Investitionen nach sich, allerdings aus der eigenen Tasche. Wohl dem, der auf Rücklagen zurückgreifen kann. Sie werden dringen gebraucht. Wer zu den 70 Prozent der Einzelhändler gehört, die es bis heute nicht geschafft haben, auch online von ihre Kunden ansprechbar zu sein, sollte sich dringend Gedanken machen. Die voranschreitende Digitalisierung ist auch eine große Chance für den Fachhandel.

Und nicht zu vergessen: Entspricht der ganze Ladenbau dem, was die Kundschaft in Zukunft erwartet? Hier kann der Blick in eine Checkliste helfen Nachholbedarf frühzeitig zu erkennen.

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