Acer verbreitet Optimismus

Kommende Woche wird Acer die mit Spannung erwarteten Geschäftszahlen für das zweite Quartal veröffentlichen. Bereits im Vorfeld der Veröffentlichung hat sich das Acer Management zu Wort gemeldet. Erst CEO J.T. Wang in der vergangenen Woche, jetzt Unternehmensgründer, Aufsichtsrat und Großaktionär Stan Shih.

Auf Verluste im zweiten Quartal hatte J.T. Wang die Analysten bereits vorbereitet. Im dritten Quartal wahrscheinlich schon wieder profitabel, war seine Aussage gegenüber der Digitimes. Nach Meldungen über hohe Lagerbestände und erheblichen Abschriftenbedarf in Verbindung mit Personalabbau und Gehaltsverzicht im Management kam Wangs Aussage nicht überraschend. Interessant nur der Hintergrund der Bemerkung zwei Wochen vor Veröffentlichung der Quartalszahlen.

Dass sich Acer im Umbruch befindet bestätigt jetzt auch Shih und zeigt sich optimistisch, dass die Neuaufstellung des Unternehmens gelingen wird. In den USA hatte Acer vergangene Woche iGware, einen Anbieter von Cloudtechnologien für 320 Millionen Dollar übernommen. Diese Übernahme hatten Analysten als sehr teuer kritisiert. Shih wies – gegenüber demselben Blatt – die Kritik zurück und unterstrich die Bedeutung von Software-Technologien für Acer. Die Akquisition sei ein wichtiger Baustein für die Neuausrichtung des Unternehmens.

Eines vorab: Sehr gut gefällt mir die offene Kommunikation, die Acer praktiziert. Aber Optimismus aus dem Top-Management derart plakativ und öffentlich zur Show gestellt, wirft für mich die Frage auf: Wie schlimm müssen die Zahlen wirklich sein, dass man präventiv so massiv gegensteuert. Ende kommender Woche werden die Zahlen vorliegen. Ich bin gespannt.

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