MSH verliert und verliert

Immer wenn die Metro Geschäftszahlen meldet, ist das per so schon interessant. Besonders interessant ist es natürlich in unserer Branche, weil die Metro Tochtergesellschaft Media Saturn Holding nicht nur einer der ganz großen Abnehmer von IT-Produkten ist und damit ein wichtiger Kanal zum Endkunden, sondern mit anderen Kanälen im heftigen Mitbewerb steht.

MSH macht Verlust. Schon im zweiten Quartal in Folge. Aber das ist vielleicht nicht die interessante Botschaft. Interessant ist es, einen Blick auf die Hintergründe zu werfen. „Gerade im Segment Spiele“, sagt ein guter Bekannter aus der Distribution, sei der Absatz bei MSH erschreckend rückläufig. Ähnlich sehe es auch im Bereich Business Software bzw. Software Tools aus: „Früher waren Media Markt und Saturn mal eine sichere Bank. Das ist längst nicht mehr so.“

Vor allem der Spielemarkt ist in Bewegung. Multiplayer- und Onlinespiele liegen im Trend – und kannibalisieren die existierenden Kanäle. Aufschlussreich ist ein Blick auf die Geschäftszahlen von Electronic Arts. Die stehen unter dem Motto „Weniger Umsatz und höhere Verluste“. Verantwortlich ist die Verschiebung vom Retail hin zum rein digitalen Geschäft über das Internet. Zwar wächst Online schnell, doch ist man nicht in der Lage, die Verluste im rasch schrumpfenden Retailgeschäft zu kompensieren.

Allen, die daran zweifeln, dass sich Themen wie Cloud Computing, Online Distribution oder auch elektronische Verteilung von Nachrichten und anderen Informationen tatsächlich durchsetzen, möchte ich empfehlen, die Entwicklung der letzten Jahre im Spielemarkt etwas intensiver zu studieren.

Dieser Trend muss natürlich auch die MSH, den vielleicht größten Spieleverkäufer der Republik, treffen.

Auch das klassische Geschäft verlagert sich online und da ist MSH inzwischen mit Online Shops aktiv dabei. Dankenswerter Weise veröffentlicht Metro nicht nur die Umsatz, sondern auch die Zugriffszahlen seiner Online Shops. Interessant hier: die Onlineumsätze legen zwar auf 322 Millionen Euro zu – davon entfallen 197 Millionen Euro auf redcoon.de – dafür sind die Zugriffszahlen stark rückläufig. Die Visits bei saturn.de gingen allerdings von elf auf 9,4 Millionen zurück, die bei mediamarkt.de von 19 auf 14,4 Millionen. Und das, obwohl das online verfügbare Sortiment deutlich erweitert wurde.

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